Das vom Klima- und Energiefonds geförderte Forschungsprojekt Urban Heat Equality beschäftigt sich mit dem zunehmenden Hitzestress in der Stadt Wien. Im Mittelpunkt stehen Entscheidungsprozesse von naturbasierten Lösungen wie Parks und Fassadenbegrünungen und die daraus resultierende Betroffenheit unterschiedlicher sozialer Gruppen. Mit Bezug zu Fragen sozialer Ungleichheit und Klimagerechtigkeit untersucht Urban Heat Equality folgende für die Klimawandelanpassung relevante Aspekte und deren Zusammenhänge:

  • Vulnerabilität(en): Wie gehen vulnerable Gruppen mit urbaner Hitze um? Wie nehmen sie naturbasierte Lösungen wahr?
  • Entscheidungsprozesse: Wie werden die Interessen und Bedürfnisse vulnerabler Gruppen in der Planung naturbasierter Lösungen berücksichtigt? Wie können sie in die Erarbeitung entsprechender Strategien und Maßnahmen miteinbezogen werden?
  • Effekte: Wie wirkt sich die Umsetzung naturbasierter Lösungen auf unterschiedliche soziale Gruppen aus?

Die Beantwortung dieser Fragen soll einen Beitrag zu einer resilienten Stadt Wien leisten, in der Maßnahmen der Klimawandelanpassung den Bewohner:innen unter Einhaltung von Prinzipien der Gerechtigkeit zugutekommen. Durch eine intensiven Zusammenarbeit und den Austausch mit der Stadt Wien sowie Organisationen und Interessensvertretungen aus verschiedenen Bereichen werden die Relevanz und Anwendbarkeit der Ergebnisse für Entscheidungsträger:innen sichergestellt. Dieser Stakeholder-Prozess verläuft über alle Arbeitspakete hinweg (WP 6). Mit Vertreter:innen vulnerabler Gruppen werden Interviews, Fokusgruppen und eine partizipative Planungsübung durchgeführt sowie in einem ko-kreativen Prozess ein Booklet von und für ebendiese Gruppen gestaltet (WP 3 & WP 4). Weitere methodische Schritte beinhalten eine Literaturrecherche zu naturbasierten Lösungen und Gentrifizierung auf internationaler Ebene (WP 1), räumliche Vulnerabilitätsanalysen, eine auf die Stadt Wien bezogene Politikfeldanalyse zur Anpassung an urbane Hitze sowie die Analyse von spezifischen Fallstudien innerhalb Wiens (WP 2). Die Ergebnisse werden integrativ zusammengeführt und fließen in einen für Stakeholder konzipierten Leitfaden für Entscheidungsprozesse von naturbasierten Lösungen ein (WP 5).

Projektname:
Nature-based solutions to urban heat islands and their impacts on social equality (UrbanHeatEquality)

Durchführend:
Universität für Bodenkultur Wien
Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik:
Dr. Patrick Scherhaufer; Max Muhr, M.Sc. (Ansprechperson: maximilian.muhr@boku.ac.at)
Institut für Landschaftsplanung:
Dr. Thomas Thaler; Mag. Michael Friesenecker

Technische Universität Wien                                                           
Institut für Raumplanung, Forschungsbereich Soziologie:
Nadine Haufe, M.A.; Mag. Raphaela Kogler, M.A.; Fidelia Gartner, B.A., BSc.

Beratend:
Dr. Christoph Clar, Politikwissenschaftler

Fördergeber:
Klima- und Energiefonds, Austrian Climate Research Program (ACRP 14)

Laufzeit:
11/2022-02/2025